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Rennradtour 2011 – Dolomiten –

 

Montag, 25.07.2011 bis Samstag 30.07.2011
 
Pässe:
  1. Großglockner, 2.504 m (1.800 Hm)
  2. Pass Iselsberg 1.204 m (264 Hm)
  3. Gailbergsattel 982 m (350 Hm)
  4. Plöckenpass, 1.357 m (700 Hm)
  5. Passo Mauria ca. 1200 m
  6. Passo Tre Croci, 1.809 m (165 Hm)
  7. Passo Giau, 2.233 m, (780 Hm)
  8. Passo Falzarego, 2.105 m (677 Hm – Auffahrt von anderer Richtung)
  9. Passo di Valparola 2.192 m (87 Hm – Auffahrt vom Passo di Falzarego)
  10. Passo di Campolongo 1.875 m (320 Hm)
  11. Passo Pordoi, 2.239 m (647 Hm)
  12. Timmelsjoch, 2.509 m (1.821 Hm)
  13. Fernpass, 1.215 m (371 Hm)
Strecke: ca. 735 Km
Höhenmeter: ca. 16.500 Hm
Route einsehbar unter:
http://www.bikemap.net/route/780504
 
Die Truppe:
1.
Beer Joachim
2.
Beer Richard
3.
Beinrucker Hubert
4.
Beinrucker Josef
5.
Ellert Hermann
6.
Haberkorn Klaus
7.
Kreuzer Rudi
8.
Müller Lothar
9.
Neugirg Jörg
10.
Preisinger Georg
11.
Preisinger Markus
12.
Söllner Wolfgang
13.
Wittmann Thomas
14.
Zeidler Reinhard
Begleitteam
Uhl Otto
Uhl Erika

 

Nach der Romtour 2010, die für den geübten Rennradfahrer eher als flach eingestuft werden kann, aber sehr schnell gefahren wurde, nahm sich die Truppe um Lothar Müller, Bürgermeister von Plößberg, in Zusammenarbeit mit der Condordia Windischeschenbach diesmal eine etwas bergige Strecke vor.

Insgesamt 760 Kilometer mit 16.500 Höhenmetern in fünf Tagen sollten bewältigt werden. Am ersten Tag ging es mit dem Zug nach Kufstein und dann zum sogenannten „Einrollen“ nach Bruck-Fusch am Fuße des Großglockners. Dieser Pass war zugleich der erste Höhepunkt der Tour. Bei einem Höhenunterschied von 1.800 Metern wurde bei einer Temperatur von lediglich 6 Grad der höchste Punkt von 2.504 Metern am Hochtor erreicht. Trotz Sonnenschein waren am Straßenrand noch deutlich die Reste des letzten Schneefalles erkennbar. Das war schon etwas frisch. Aufgrund der Großwetterlage hätte das auch noch schlimmer kommen können und es kam auch noch schlimmer, aber nicht an diesem Tag.

Nach dem Großglockner ging es weiter Richtung Lienz, Oberdrauburg, mal kurz über den Gailbergsattel und dann mit den brutal schweren Anstiegen des Plöckenpasses besonders in den Gallerien und Tunnels nach Italien. Die Abfahrt nach Tolmezzo war von Dauerregen begleitet. Bei der Abfahrt mit 60 Km/h kommen die Regentropfen dann schon mal wie Steckenadeln vor. Aber das war ja keine Weicheitour.

Am nächsten Tag war jedoch das Wetter hervorragend, zumindest am Vormittag. Die Strecke zum Passo Mauria, der eher unbekannt ist, in der warmen Sonne hervorragend, da sehr verkehrsruhig und landschaftlich schön. Doch waren es immerhin 1.300 Höhenmeter bis wir den Pass erreichten. Danach ging es weiter zum Passe Tre Croci auf ca. 1.800 Meter. Die Abfahrt endete in Cortina d’Ampezzo. Nach diesem Wintersportort ging es sofort wieder berauf zum Falzaregopass. Wir nahmen allerdings die Route links hoch zum Passe Giau. Beim Tre Croci sagte noch ein Mitfahrer: „sollen wir vernünftig sein oder sollen wir den Giau hochfahren“, denn der stand voller bedrohlicher Wolken. Aber wir Oberpfälzer Sturköpfe fahren nun mal das, was wir uns vorgenommen haben. So sind wir auch diesen Pass hochgefahren, und was war – nichts. Kein Regen, kein Wind, ein bisschen kalt, aber das waren wir mittlerweile gewohnt und darauf eingestellt. Die Abfahrt war genauso steil wie die Auffahrt, da wurden die Bremsen schon stark beansprucht. Danach fuhren wir den Passo Falzarego hoch. In einer wundschönen Landschaft ein Pass zum entspannen, nach den steilen Anstiegen des Giau.

Dann nur oach das kurze Stück zum Valparola mit weniger als 100 Höhenmeter. Anschließend die Abfahrt nach La Villa und noch ein paar Kilometer bis nach Corvara, wo wir unser Quartier und Colfusch bezogen. Dies war mit 180 Kilometern und knapp 5.000 Höhenmetern der härteste Tag der Tour. Das war zwar nicht so geplant, hat sich aber so ergeben.

Dafür war der nächste Tag dann eher entspannend. Zunächst ging es zwar über den Campolongo nach Arraba und von dort aus über das Pordoi Joch nach Canazei (10 Grad bei der Abfahrt), aber das waren mit insgesamt gut 1.000 Höhenmeter auch die einzigen Pässe die wir an diesem Tag fuhren. In Cavalese machten wir Mittag halt zur Verpflegung und dann ging es über den Passo Lugano – das von dieser Seite nichts mit unserer Vorstellung von einem Pass zu tun hat – hinab ins Etschtal nach Ora. Eine wunderbare sehr sehr lange Abfahrt. Die Ausblicke in dieses breite Tal – nach Norden nach Bozen – nach Süden fast ins Unendliche – konnten wir trotz rasanter Abfahrt hervorragend genießen.

Im Etschtal angekommen wurde es endlich einmal warm. Bei 28 Grad fuhren wir auf einer kaum befahrenen Straße am Kalterer See vorbei durch Weinberge nach Bozen und nach Meran. Die letzten 22 Kilometer an diesem Tag nach St. Leonhard waren dann auch kein Problem mehr.

Am letzten Tag ging es bei 16 Grad los Richtung Timmelsjoch. Der Anstieg kam unweigerlich auf uns zu. Genauso wie die abfallenden Temperaturen und der aufkommende Wind, der in manchen Kehren an tiefen Winter erinnert. Ob die Passüberquerung zu schaffen ist, war angesichts des Wetters ungewiss. Trotzdem erreichte die Gruppe, die man schon fast als „Wilde 13“ bezeichnen konnte, auch diesen Pass. Bei einer Temperatur von lediglich 3 Grad war es in der kurzen Radlerhose, die die meisten bei der Berauffahrt anhatten, doch etwas schattig. Bei dem Anstieg hatte ja der Körper dieser Temperatur einiges entgegenzusetzen.

Oben beim Begleitfahrzeug konnte sich jeder wieder für die Abfahrt fertig machen. Dicke Klamotten waren angesagt.

Je länger die Abfahrt umso wärmer. Am Ende sind wir über den verkehrsmäßig stark frequentierten Fernpass nach Garmisch-Partenkirchen eingerollt zum Hotel Vier Jahrszeiten, direkt am Bahnhof, von dem wir am nächsten Tag in unsere Oberpfälzer Heimat zurückgefahren sind

Insgesamt eine sehr schöne Radtour, aber nur für sehr geübte Radler geeignet. Alleine die Begriffe Großglockner und Timmesjoch mit jeweils über 1.800 Höhenmetern sind nicht jedermanns Sache, insbesondere in der Zeit in der wir diese Tour gefahren sind.